Gustavo Moncayo in Berlin

nicole-und-gustavo.jpgEndlich ist Gustavo auf seiner bereits 38-tägigen Auslandsreise auch in Deutschland angekommen. Leider ist in der deutschen Prese kein Bericht zu finden. Dabei hiess es in der „Welt“ doch vor Kurzem noch, dass Kolumbiens Image sich in Europa gerade ändert. Hat sichdies nur auf den Tourismus bezogen?

Das Interesse am Land und seinen Problemen scheint nicht gewachsen zu sein, wenn über diesen Mann, der einen so schwierigen Weg auf sich genommen hat (ohne bisher Resultate für sich ganz persönlich erzielt zu haben – die Befreiung von seinem Sohn) nicht berichtet wird!?

Auch die Artikel in der kolumbianischen Presse sind eher oberflächlich. Mit wem sich Gustavo in Berlin getroffen hat oder über welche Themen er gesprochen hat – läßt sich nicht herausfinden.

In ganz Europa wurden Gustavo und seine Tochter Yuri mit offenen armen empfangen und erfuhren große Gastfreundschaft und Solidarität. Der Vater von Pablo möchte nun aber endlich zurück nach Kolumbien. Der Schmerz sitz tief – Gustavos Sohn ist seit 10 Jahren und einem langen Marsch seines Vaters (nun schon 4 Monate) immer noch in den Händen der Farc. Weder sein Herz noch seine Gedanken kommen zur Ruhe – sagt Gustavo.

Bis Mitte November bleibt er noch in Europa. Was der Profe bisher erreicht hat? Er sprach mit Politikern und Hilfsorganisation, knüpfte Kontakte für weitere Gespräche in Kolumbien und bekam den Segen von Papst Benedikt – dem wahrscheinlich bedeutensten Augenblick für Gustavo. „In Frankreich bekam ich einen Computer und eine Kamara geschenkt, in Deutschland 4000 Euro, aber das Wichtigste, was alle diese Leute mir gegeben haben ist die Motivation und die Kraft weiter für die Befreiung meines Sohnes zu kämpfen – auch wenn ich manches Mal falsch verstanden werde.“

Ich bin gespannt, wo Gustavo wohnen wird, wenn er zurück nach Bogota kommt. Wir der neue Bürgermeister Moreno ihn genauso unterstützen wie der vorherige? Wird er sein Zelt auf dem Plaza Bolivar wieder bekommen? Was wird er zuvor in Europa noch erreichen – und wann kommt Pablo wieder nach Hause?