Kolumbianische Wälder: Rohstoff- oder Lebensquellen?

Vor zwei Jahre gab es in Kolumbien ein langer öffentlicher Streit, der wie ein Dialog unter tauben Menschen lief, in Bezug auf das Waldgesetz, das im Kongress zur Genehmigung stand. Trotz aller Unregelmäßigkeiten wurde es genehmigt. Neulich erschien eine Kurznachricht, die das Thema wieder erlebte: Der Staatsanwalt erklärt das genannte Gesetz als verfassungswidrig und beantragt ein Konzept des Verfassungsgerichts.

Der Grund (derselbe von vorher), Indigene, Schwarze und Bauern-Gemeinde, die etwa 27 Millionen ha Naturwälder besitzen (Kolumbien hat etwa 64 Millionen ha), wurden nicht angemessen befragt. Sie wurden als Besitzer dieser Flächen teilweise ungehört und ignoriert, obwohl sie gesetzlich das Recht zu entscheiden haben, wie die Wälder benutzt werden sollen. Der Staat muss die Umweltgesetze und die Nachhaltigkeit dieser Wäldern sichern und diese Gemeinden, mit ihren traditionellen Methoden und Lebensweisen, der Schutz dieser Flächen fortführen.

Die Diskussion über das Gesetz lief auch im Bezug auf die Benutzung der Wälder: manche Experten kritisierten dasselbe, weil es nicht ein Waldgesetz war, sondern ein Gesetz, das Wälder als Rohstoff betrachtete. Aus einer ökologischen und nachhaltigen Perspektive eines souveränen Staates, das Problem ist auch nicht nur “Wälder als Klimaschützer” (Kyoto-Protokoll) zu sehen, obwohl das deutlich wichtig ist, sondern, im Fall Kolumbiens, als Quelle von etwa 10% der oberflächlichen Artenvielfalt der Welt zu betrachten. Es geht um eine integrale Sicht und Nutzung der Wälder, wo besonders indigene und schwarze Völker uns viel zu lehren haben.