Reiseführer gewinnen: Kolumbien nah dran

Die vierte Auflage von „Nah dran Kolumbien“ ist nun erschienen und für 23,90 EUR bei amazon.de erhältlich.

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Mit dem Autor Frank Semper haben wir für einen Leser des Kolumbien-Blogs ein Freiexemplar rausholen können. Unter allen Kommentatoren, die bis zum 10.02. einen Kommentar zu diesem Artikel verfassen, verlosen wir das Buch. Der Gewinner wird an dieser Stelle dann veröffentlicht.

Der Gewinner steht fest, herzlichen Glückwunsch an Armin Jedlitschka!

Nachfolgend der offizielle Buchvorstellungstext:

Nah Dran Kolumbien in der Neuauflage

Soeben ist die 4. aktualisierte und erweiterte Neuauflage des bewährten Reiseführers zu Kolumbien erschienen.

Kolumbien war bis vor kurzem der letzte große noch verbliebene weisse Fleck – für viele ein dunkler Fleck – auf der touristischen Landkarte Südamerikas. Das beginnt sich nun rasch zu ändern. Seit 2007 ist Kolumbien nach jahrelanger Abstinenz wieder auf der internationalen Tourismusmesse in Berlin (ITB) vertreten und ein gutes Dutzend etablierter Reiseveranstalter, zuletzt Studiosus und Hauser-Exkursionen, hat die herausragenden Ziele des Landes ins Programm genommen.

Wir vom Sebra-Verlag versorgen seit Mitte der unruhigen 1990er Jahren eine wachsende Zahl von Kolumbieninteressierten mit ausführlichen und aktuellen Reiseinformationen. Zu Kolumbien muss eine Reisebuch mehr bieten als eine bloße Ansammlung oder Aufzählung von Fakten, es muß das Besondere und Einzigartige des Landes herausstellen, es muß das Schöne herausstreichen ohne das Hässliche zu beschönigen. Denn zu Kolumbien kursieren mehr vorgefasste Meinungen als zu irgendeinem anderen Land. Das Positive daran, es ist eben ein Land, das niemanden kalt lässt, kein Land, dass man übergehen oder gar übersehen kann.

Mitte der 1990er Jahre stand die kolumbianische Gesellschaft noch unter dem nachhaltigen Eindruck der blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und der Drogenmafia um Pablo Escobar, es gab kaum Investitionen im privaten wie öffentlichen Bereich. Viele Menschen waren verunsichert, durcheinander, traumatisiert. Das Zentrum der Hauptstadt Bogotá war heruntergekommen, düster am Tage und in den Nächten eisig kalt. Ausländer traf man im Land äußert selten, wenn überhaupt, dann an der Karibikküste und unter den wenigen mutigen Aussteigern in San Agustín. Die heimische Küche war zwar nahrhaft und sättigend, aber zumeist wenig abwechslungsreich und schon gar nicht international. Kaum jemand, weder einheimischer Großstädter noch Besucher, fuhr einmal in die abgelegenen Regionen des Landes, die als gefährlich oder unzugänglich galten und kaum oder überhaupt nicht staatlicher Kontrolle unterstanden, wo das Land der wilden Indianer scheinbar nahtlos in die Hände von Drogengangstern und Guerrilleros übergegangen war. Doch gerade dort im kolumbianischen Amazonasgebiet, im Chocó, in der Sierra Nevada de Santa Marta ließen sich ganz außergewöhnliche Pionierrouten einschlagen, entlang unberührter Flussläufe oder durch dichte Dschungelgebiete. Egal aber wo man auch hinkam, noch in den kleinsten und abgelegensten Dörfern traf man auf offenherzige, gastfreundliche und wissbegierige Menschen, die lebendige Gemeinschaften bildeten. So hart die Zeiten auch in den 1990er waren, in Kolumbien herrschte keine Friedhofsruhe und ein Bett oder ein lauschiger Hängemattenplatz und einfache Mahlzeiten waren fast überall zu bekommen.

Jeder der Kolumbien einmal besucht hat, gerät ins Schwärmen, weil die Landschaft so abwechselungsreich und überwältigend ist, und die Menschen hier so schön, stark und kreativ sind. Und jeder Besucher hat das Gefühl hier etwas ganz Besonderes für sich zu finden, weil Kolumbien eben nur schwer zu katalogisieren ist. Hier gibt es nicht die Wasserfälle, die Berggipfel, die Dschungelgebiete, die man gesehen haben muss, um sagen zu können, ich habe die schönsten Ecken Kolumbiens gesehen – und abgehakt. Es gibt noch so viel auf eigene Faust zu entdecken und wenn andernorts die Verleihung des Unesco-Welterbe-Titels den touristischen Ritterschlag bedeutet, fragt man sich angesichts der bestehenden Welterbestätten in Kolumbien gelegentlich, inwieweit eine derartige Auszeichnung überhaupt nötig und geeignet ist, das Besucherinteresse zu steigern, nach Cartagena fährt man sowieso aber wer war schon in Mompox, am Unterlauf des Río Magdalena? Und wenn der einzigartige Los Katios Nationalpark zum Weltnaturerbe ernannt wird, warum nicht längst auch die Serranía de la Macarena und dem unvergleichlichen Cano Cristales, dem wohl buntesten und vielleicht schönsten Flusslauf der Welt. Vermutlich, weil dort noch immer illegaler Drogenanbau und Guerrillaaktivitäten verhindern, dass die Region einer breiten internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht werden kann.
Kolumbien hat nun endlich begonnen an die touristische Entwicklung der Nachbarländer anzuknüpfen und setzt zudem eigene Akzente. Bogotá und Medellín haben eine atemberaubende Stadtentwicklung hingelegt. Das umgebaute Gold- und das neue Boteromuseum sind erstklassig und zentral gelegen. Die vielen Parks in Medellin sind großzügig und modern gestaltet. Die neue Restaurantkultur erhebt den Anspruch international zu sein. Plötzlich findet man Sushi, argentinische Steaks, peruanische ceviche, organische Küche, Fusionsküche. Comida corriente und perro caliente, die Klassiker der Vergangenheit geraten schon beinahe ins Vergessen. Viele gemütliche Cafés bereichern das Alltagsleben der Bewohner und sorgen bei den Besuchern für einen angenehmen Aufenthalt. Der Tourismussektor ist im Aufschwung, der Bau- und Dienstleistungssektor boomt. Die Straßen werden ausgebaut, die Verkehrsmittel besser kontrolliert und gewartet. Die Krisenairlines wurden aus dem Verkehr gezogen, auf den Busbahnhöfen hängen Unfallstatistiken aus, die Ross und Reiter nennen und in den Überandbussen werden gut sichtbar Geschwindigkeitsbegrenzungsmesser angebracht, mit denen die Passagiere die Fahrer kontrollieren können.

Wenn man sich anschaut, wohin man heutzutage unbesorgt reisen kann, stellt man fest, die allermeisten touristisch interessanten Orte kann man ohne Sicherheitsbedenken zum Besuch empfehlen, neben Bogotá, Medellín, Cartagena und Santa Marta, locken eine Reise in die kolumbianischen Llanos, die Statuen von San Agustín, die Ciudad Perdida, die Guajira, der Nationalpark El Cocuy, vor einigen Jahren noch mit einem unwägbaren Entführungsrisiko behaftet, heute problemlos zu bereisen.

Trotzdem ist Kolumbien noch längst kein Reiseland wie jedes andere. Die aktuellen Problemzonen heißen Chocó-Urabá, Catatumbo, La Macarena, Los Katios und die tropischen Tieflandregionen beiderseits der Anden im Grenzgebiet zu Ecuador, also nach wie vor weite Landstriche, aber Kolumbien ist größer als Deutschland und Frankreich zusammengenommen, da muß man gar nicht alles gesehen haben, um begeistert zu sein. Die großen Kolumbienreisenden vergangener und gegenwärtiger Tage, von Alexander von Humboldt bis zum Literaturnobelpreisträger Le Clezio (bei den Emberá im Chocó) haben viel weniger kolumbianischer Landfläche bereist, dafür um so intensiver, und anschließend festgestellt, dass diese Erfahrung ihr Leben verändert habe.

Solche Erfahrungen lassen sich nach wie vor auf einer Reise durch Kolumbien machen und unser Kolumbien-Reisekompass liefert alle Informationen für eine unvergessliche Entdeckungstour.

Also, viel Spaß und keine unnötigen Sorgen bei einer Reise durchs Land!
Frank Semper

Nah Dran Kolumbien
Hella Braune + Frank Semper
ISBN 978-3-939602-01-9
616 Seiten, viele Karten und Abb.
EUR 23,90,-
Infos unter www.sebra.de