Bogota-Fluss ein Allmende-Problem

Viele bedeutende Städten der Welt zählen Brücken zu ihren Sehenswürdigkeiten, deren Vergangenheit ohne Zweifel mit der Geschichte eines Flusses verbunden ist. Die Gründung der Hauptstadt Kolumbiens, Bogota hat mit Bächen zu tun, die in den Bergen östlich von der Stadt ihre Quelle haben und zur Wasserversorgung in der Kolonialzeit, aber auch bis Anfang des letzten Jahrhunderts dienten. Ein Beispiel dafür ist „el chorro de Quevedo“ im Kolonialbezirk „La Candelaria“ im Stadtzentrum, einen Bezirk dass man auf jeden Fall besuchen sollte. Doch heute fließen die meisten dieser Bäche unterirdisch und leiten die Abwässer der Stadt in den Fluss Bogota.

Er ist der größte Fluss der Hauptstadt, der eher als natürliche Grenze zwischen Stadt und Land in der hochgelegenen Savanne verstanden wird als Teil der Stadt zu sein. Er fließt zu weit westlich der Stadt und stinkt!

Wasser oder was?

Angaben zur Verschmutzung des Flusses Bogota hat die staatliche Kontrollbehörde Kolumbiens in öffentlichen Audienzen bekannt gegeben, als sich nach mehr als zwei Jahrzehnten keiner für die Rettung des Flusses aussprach. Ein typisches Problem der Allmende, charakteristisch für Umweltthemen. Da alle verantwortlich sind, übernimmt keiner die Verantwortung!

Der Bogota-Fluss wird schon einige Meter nach seiner Quelle mit Abwässern eines Ortes nördlich der Hauptstadt verschmutzt, wo kleine Lederfabriken ihre Niederlassung haben. Der Fluss fließt weiter südlich, Richtung Hauptstadt, und nimmt die Abwässer weiterer kleiner Siedlungen auf.
Aber die Hauptstadt ist zweifellos die größte Verschmutzerin des Flusses: Es werden 19 m³ Abwasser pro Sekunde erzeugt, etwa 81% der gesamten Abwässer des Beckens in der hochgelegenen Savanne. Sowohl Industrieabwässer als auch kommunale Abwässer fließen dorthin. Im Jahr 2002 hat die Hauptstadt mit 158.000 Tonnen, 84% des gesamten biologischen Abfalls im Becken, zur Verschmutzung beigetragen.

Unzureichende Reinigung

In Bogota gibt es nur eine Kläranlage: El Salitre heißt sie und besitzt bei weitem nicht genügend Kapazität zur Reinigung der Abwässer der Hauptstadt bzw. des Bogota-Flusses. Zwei weitere Kläranlagen sollen in den kommenden Jahren gebaut werden. So ist es zumindest geplant.

Was wird getan?

Der Bogota-Fluss mündet in den Magdalena-Fluss, den wichtigsten des Landes. Daher ist die Verschmutzung laut der staatlichen Kontrollbehörde ein nationales Problem. So wurde letztes Jahr ein inter-institutioneller Runder Tisch einberufen, der die Verantwortung jeder Institution sowie die konkreten Maßnahmen zur Reinigung des Flusses klären sollte. Sowohl Institutionen als auch Verbände, Universitäten und kommunale Akteure haben die Aufgabe bekommen, die Aktivitäten zur Rettung des Flusses zu überprüfen. Hoffentlich reicht das.

Fazit: Es sollte auch viel mehr im Bereich der Umwelterziehung der „Bogotanos“ getan werden.
Quelle: Contraloría General de la República: Agenda Ciudadana No. 10. Dic. 2007