Schützt die Zivilgesellschaft in Kolumbien besser die Natur?

Zurzeit gibt es in Kolumbien 230 Naturreservate der Zivilgesellschaft, die 48.360,07 ha in 16 Regionalknoten schützen. 1991 wurde die Idee entwickelt und ein Jahr später schlossen sich 50 Personen und 37 Naturreservate im Verein kolumbianisches Netzwerk von Naturreservaten der Zivilgesellschaft zusammen. Zwei Jahre später wurde der Verein im Umweltgesetz für rechtens erklärt.
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Parallel zu der Entwicklung einer allmählichen, teilweisen Privatisierung des Ökotourismus in einigen Naturschutzgebieten des Landes vertreten die Mitglieder dieses Netzwerks, Bauern, Eigentümer, kommunale Organisationen – u.a. afrokolumbianische Gruppen- und NGOs, einen eigenen Weg: die Entwicklung nach menschlichen Maßstäben. Jeder generiert eigene Entwicklungsvisionen, die vor allem eine Alternative zum Modell des globalen ökonomischen Systems bilden, da dieses, unter anderem, im Konsumismus basiert.

Unter ihren spezifischen Zielen stehen die natürliche Erholung, die kulturelle Bewertung, die Fortpflanzung von nützlichen und bedrohten Arten und eine nachhaltige Entwicklung zur Verbesserung der eigenen Lebensqualität und die der Nachbarn. Der Netzwerk ist in 16 regionale Knotenpunkte gegliedert (Valle, Chocó, Sierra Nevada, Tolima, Putumayo, Orinoquia, Amazonas, Eje Cafetero, Altiplano Cundiboyacense, Santander, Antioquia, Tatamá-Paraguas), in denen individuelle ökotouristische sowie „agrar-touristische“ Möglichkeiten angeboten werden. Sie arbeiten zusammen mit mehrere Umweltorganisationen und haben u.a. Projekte mit dem WWF, Nature Conservancy, dem Humboldt-Institut für Naturschutz und dem Critical Ecosystem Partnership Fund durchgeführt.
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Die großen Herausforderungen einiger dieser 16 Regionalknoten bestehen darin, Alternativen zur Neuansiedlung, Viehzucht, Verbreitung von Ölpalmgebieten und zum Drogenanbau anzubieten, der unmittelbar mit der Einschränkung des internen Krieges zu tun hat; eigentlich die typischen Herausforderungen von Umweltschützern im Lande, die natürlich weder leicht zu lösen sind noch von kleinen Zivilinitiativen allein gekämpft werden können.