Liste kolumbianischer Filme und Dokumentarfilme
Christian, ein Teilnehmer einer Kolumbien-Rundreise vom letzten Jahr schrieb mir heute folgendes:
Ich lese regelmäßig eure Berichte und freue mich immer über neue Nachrichten aus Locombia. Bei uns gibt es leider nur wenig Infos. Vielen Dank für euer Engagement!
Vielen Dank! So ein Feedback motiviert ungemein. Die meisten lesen ja leider nur mit und wenige hinterlassen Kommentare…
Habt ihr mal über eine Liste von deutsch- oder englischsprachigem Filmmaterial im Blog nachgedacht? Es gibt da ja leider auch nicht sehr viel über Kolumbien. Ich habe in letzter Zeit ein wenig zusammengesammelt. Teilweise sind die Beiträge sehr teuer, da man diese als Mitschnitt bei den Sendern anfertigen lassen muss. Vielleicht haben ja auch andere Freunde des Blogs daran Interesse und man könnte einen privaten Austausch organisieren (Vielleicht kann Michael ja auch noch was beisteuern). Wenn Du Interesse hast, kann ich Dir ja mal meine Liste zukommen lassen.
Eine super Idee, ich persönlich kenne auch nicht so viel Filmmaterial, aber wenn wir unser ganzes Wissen sammeln, kommen wir sicherlich auf eine umfangreiche Liste. Also, bitte ergänzt die nachfolgende Liste in den Kommentaren!
Spontan fallen mir folgende Kategorien und (Dokumentar-)Filme ein:
kolumbianische Filme:
US Filme über Kolumbien:
deutsche Dokumentarfilme:
Klar, muss ich da erstmal mit den Filmen meines Blog-Kollegen Michael anfangen:
engliche Dokumentarfilme:
Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, welche Titel fallen euch an, bitte helft mit, dass diese Liste möglichst vollständig wird 🙂
Und wenn ihr Filme untereinander austauschen möchtet, so schreibt das auch kurz im Kommentar (ich hoffe, dass ich dieses Wochenende noch das Forum fertig bekomme, das ist natürlich wie gemacht für so etwas).
Nachtrag:
Christian hat mir nun seine Liste mit Dokus und Filmen als PDF zugeschickt, ihr findet diese Liste hier…
Nachfolgend seine Liste hier noch in Textform:
Politische Morde – Das Ende eines Kolumbianischen Traums Deutsche Welle TV, 2005 50 Minuten Bogotá, 9. April 1948. Gegen 13.00 Uhr, als der populäre Oppositionsführer und Präsidentschaftskandidat Jorge Eliécer Gaitán sein Büro verlässt, wird er von drei Kugeln tödlich getroffen. Allein in Bogotá kommen bei spontanen Volksaufständen (El Bogotazo) binnen weniger Stunden 5000 Menschen bei Auseinandersetzungen mit der Armee ums Leben. In den Großstädten wurde der Aufstand schließlich unter Kontrolle gebracht, auf dem Land ging das Blutvergießen weiter. In der folgenden Ära (La Violencia) werden rund 200000 Menschen getötet. Mit der Ermordung Gaitáns beginnt die moderne Geschichte Kolumbiens. Bis zum heutigen Tag hat noch keine seriöse Untersuchung die Ereignisse um den 9. April 1948 kritisch betrachtet. Im Gegenteil: die Suche nach neuen Erkenntnissen hat zur weiteren Verleugnung des Aufstandes geführt.
Die rasenden Engel der Linea 5 Geo-TV Reportage, 2004 52 Minuten Ein paar Bretter und vier Räder aus Kugellagern bestimmen ihr Leben. Auf ihren selbstgebauten Seifenkisten fahren die Balineros die höchste und gefährlichste Passstraße Kolumbiens hinunter, um überall dort mit anzupacken, wo sie gebraucht werden. Ohne diese Männer würden die Fernfahrer, die ihre Waren über den Pass transportieren, oft scheitern. Auf selbstgezimmerten Karren, die sie aus ein paar Brettern und den heiß begehrten Kugellagern zusammenbauen, rasen die Balineros überall hin, wo sie gebraucht werden und anpacken können. Loco kann sich ein Leben ohne die LÃnea 5 nicht vorstellen, sie ist sein Wohnort, sein Arbeitsplatz, sein Lebenssinn – trotz der täglichen Gefahr durch Verkehr und Guerilla. Sie regeln den LKW-Verkehr, besorgen Ersatzteile und bewachen havarierte Lastzüge in der Abwesenheit der Fahrer.
Drogenkönig Pablo Escobar Discovery Channel, 2002 51 Minuten Pablo Emilio Escobar Gaviria wurde als Sohn eines Bauern und einer Lehrerin in Rionegro geboren, wo er in den Slums aufwuchs. Schließlich stieg er in den Kokainhandel ein und baute in den 70er Jahren ein riesiges Drogenimperium auf. Während seiner besten Jahre soll er bis zu einer Million Dollar am Tag verdient haben. Er war als „Drogenbaron“ Kolumbiens bekannt. Er häufte unermessliche Reichtümer an und ließ sich Escobar als Abgeordneter in den kolumbianischen Kongress wählen. Kurz danach musste er sein Mandat jedoch wieder ablegen, da öffentlich bekannt wurde, dass er mit Drogen handelte. In erbittertem Widerstand gegen ein von der kolumbianischen Regierung beabsichtigtes Gesetz zur Auslieferung von Drogenhändlern an die USA führte er an der Spitze der „Extraditables“ (die Auslieferbaren) Krieg gegen den Staat. Er ließ Hunderte von Polizisten, Richtern und Staatsanwälten ermorden und überzog die Hauptstadt Bogotá mit einem blutigen Bombenterror. |
Countdown des Schreckens – Das Ende des Pablo Escobar Discovery Channel, 2005 46 Minuten Mit Kokain machte der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar, Chef des berüchtigten MedellÃn-Kartells, einen Milliardenumsatz. Brutal und rücksichtslos setzte er seine Interessen durch. Selbst Kolumbiens Regierung gab ihm lange nach. Die Verfolgung Escobars durch den Staat Kolumbien wurde intensiviert, als 1989 der Präsidentschaftskandidat der liberalen Partei Luis Carlos Galan, der für den Fall seiner Wahl eine verstärkte Offensive gegen die Drogenmafia angekündigt hatte, während einer Wahlveranstaltung in Soacha, einem Vorort von Bogotá, ermordet wurde. In dieser Zeit verlor Escobar auch die Unterstützung durch andere Gruppen des MedellÃn-Kartells. Nach einer von der Delta Force unterstützten Verfolgung wurde er am 2. Dezember 1993 von einer Spezialeinheit der kolumbianischen Polizei („Bloque de Busqueda“) in MedellÃn erschossen, beim Sprung aus einem Fenster auf ein benachbartes Dach. Sein Tod war das endgültige Ende des MedellÃn-Kartells. Diese Folge einer Dokumentarserie des Discovery Channels schildert das dramatische Ende des Mafiosi. |
Barrio Pablo Escobar SWR (Der junge Dokumentarfilm), 2005 62 Minuten Das „Barrio Pablo Escobar“ ist ein Stadtviertel in der kolumbianischen Großstadt MedellÃn, es hat 12.000 Einwohner, seine Häuser sind aus Stein, aber man findet sie auf keinem Stadtplan. Erbaut wurde es in den 80er Jahren für die Bewohner einer staatlichen Müllkippe vom Chef des MedellÃner Kokainkartells, Pablo Escobar. Bis heute – zehn Jahre nach Escobars Tod – erkennt der kolumbianische Staat dieses Viertel nicht an, seine Bewohner leben in Illegalität. Ohne staatliche Unterstützung sind die Bewohner darauf angewiesen, sich selbst zu organisieren. Die Schattenseite des Viertels ist die Gewalt, mit der zahlreiche Jugendbanden seit jeher die Bewohner terrorisierten. Marlon, ein 21-jähriger Bandenchef, erzählt, wie Escobar arme Jugendliche als Auftragskiller für seinen Kampf gegen den kolumbianischen Staat rekrutierte. „Man muss ihm dankbar für die vielen Häuser sein, aber er hat unsere Jugend zerstört und MedellÃn viele Tote geschenkt“. |
Der getarnte Krieg – Bürgerkrieg in Kolumbien ZDFdokukanal, 2001 24 Minuten Oktober 2001. Junaio Arrieta arbeitet für die Friedensorganisation Peace Brigades International in Kolumbien. Der Film begleitet ihn auf seiner Schutzpatrouille in den Dschungel und dokumentiert den Bürgerkrieg, der seit Jahrzehnten in Kolumbien tobt. Er zeigt aber auch das Leben zwischen den Fronten der Guerilla und des kolumbianischen Militärs und besucht die sogenannten Friedensdörfer und spricht dort mit den Überlebenden paramilitärischer Überfälle. Zwischen diesen Fronten gelangen sehr intime Momentaufnahmen vom Alltag der eigentlichen Opfer eines unerklärten Krieges. Wenn in einem sehr persönlichen Interview die 12jährige Stella davon erzählt, wie vermummte Paramilitärs mit dem Kopf eines Enthaupteten Fußball spielen, dokumentiert das die Grausamkeit dieses Krieges deutlicher als jedes politische Statement.
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Verschleppt in Kolumbien – Geiseldrama einer Deutschen ZDF (Der Fall), 2004 29 Minuten Die 30-jährige Reinhilt Weigel war auf Abenteuer-Urlaub im kolumbianischen Nationalpark Tairona. Mit 16 anderen Rucksack-Reisenden machte sie sich auf in die geheimnisvolle „Verlorene Stadt“ – Ciudad Perdida. Dort wurden sie von Guerilleros überfallen, acht Urlauber wurden verschleppt. Wochenlang mussten sie durch den Urwald marschieren, von einem Versteck zum anderen. Einer der Gekidnappten, ein junger Brite, floh. Vier Israelis, die es ebenfalls versuchten, wurden geschnappt und um ein Haar erschossen. „Wir durchlebten die Hölle“, sagt Reinhilt Weigel. und 4800 Menschen sind zur Zeit in Geiselhaft der kolumbianischen Guerilla. Bekanntestes Opfer ist die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, die auch die französische Nationalität besitzt. Unter den Entführten ist auch ein weiterer Deutscher – alle Versuche, ihn frei zu bekommen sind bisher gescheitert. Beim Versuch der Armee, einen dritten Deutschen und dessen Frau gewaltsam zu befreien, wurden kürzlich die beiden Opfer getötet.
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Smaragde – Edelsteinsuche in Kolumbien ZDFdokukanal, 2002 45 Minuten Der Dokumentarfilm folgt den abenteuerlichen Wegen des grünen Steins, von einer abgelegenen Minenregion in den Anden, bis in die kolumbianische Metropole Bogota, wo sich in den schwer bewachten Büros der Smaragdbosse, Millionen Dollar teure Steine auf den Tischen häufen. Die Smaragdmine Muzo, östlich der Andenkette in einer abgelegenen und schwer bewachten Region, ist auch heute die erste Adresse in der Edelsteinindustrie, wenngleich dieRegion um die Mine zu den gefährlichsten Gebieten Kolumbiens gehört. Um diese Smaragdregion tobte ein jahrelanger schmutziger Krieg. Die Drogenbarone versuchten, den Smaragdmarkt zu erobern. Doch die Smaragdbosse konnten sich durchsetzen. Dem heute Mächtigsten von Ihnen, Victor Carranza, gehört heute die Muzo-Mine. Die Filmemacher Sylvio und Jeantette Erazo Heufelder konnten Victor Carranza dazu bewegen, sich vor der Kamera auch über dieses düstere Kapitel der Smaragdgeschichte zu äußern.
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Maria voll der Gnade (O: Maria full of grace) Spielfilm USA/Kolumbien 2003 95 Minuten Aus der Perspektive einer Drogenschmugglerin aus Kolumbien schildert das anrührende Kinodebüt ein trauriges Stück Realität. Den unreifen Vater ihres Kindes will die schwangere Maria (Oscar-nominiert: Catalina Sandino Moreno) nicht heiraten, die Arbeit auf der Rosenplantage ödet sie an, von der Familie hat sie nichts zu erwarten. Da lässt sich die 17-Jährige auf einen riskanten Job ein: Sie würgt 62 Kokain-Beutelchen hinunter und fliegt mit Schwester Blanca und anderen „Maultieren“ nach New York. „Maultiere“ nennt man kolumbianische Drogenkuriere, die Dutzende mit Kokain gefüllte Kondome schlucken und damit in die USA reisen. Die Bezahlung für den Job ist zwar nicht übel, das Risiko aber ungleich gröer. Werden Koks-Schmuggler beim Zoll erwischt, droht ihnen Gefängnis; platzt ein Beutelchen, sterben sie an einer Überdosis. Nicht alle überleben diesen TripDer präzise dokumentarische Blick des Regisseurs sorgt für eine eindrückliche, realistische Spannung.
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