Nahrungssicherheit indianischer Völker in Gefahr

Kinder vom MaisDie Nahrungssicherheit der dezimierten indianischen Völker und der Kleinbauern Kolumbiens werden von der Regierung ignoriert. Sie hat die Freisetzung von genetisch verändertem Mais in vier Departamenten des Landes genehmigt, obwohl das Umweltministerium das Genehmigungsverfahren für unzureichend erklärte. Weder die ökologischen noch die sozioökonomischen Aspekte, die im Cartagena Protokoll für biologische Sicherheit (auch von Kolumbien ratifiziert) geregelt werden, waren berücksichtigt.

Die Indianische Völker wie die Zenu (etwa 5.360 Familien), die sich als „Kinder vom Mais“ verstehen und im „Resguardo San Andres de Sotavento“ im nordwesten Kolumbiens leben, haben vor zwei Jahren ihr Land frei von genetisch verändertem Organismen erklärt. Aber die genehmigte Freisetzung von drei in Labors entwickelten Maissorten der Grosskonzernen Monsanto und Dupont werden auch gerade in der Nähe dieser indianischen Gebieten angebaut.

Die karibische Region Kolumbiens ist einer der reichsten an Maissorten des Landes.
Nach Angaben der kolumbianischen Nichtregierungsorganisation „Semillas“, die die Regierungsentscheidung ohne Erfolg verklagte, bauen die Zenu etwa 30 Maissorten an, die sie von ihren Vorfahren noch erhalten, als Strategie zur Nahrungssicherheit. Das Problem ist, dass die Maissamen einen hohen Prozent an Hybridisierung haben, d.h. sich leicht wilde mit angebauten Sorten vermischen, was auch mit den genetisch manipulierten Sorten passieren konnte. In einem solchen Fall ist die Nahrungssicherheit dieser Völker und der Kleinbauern unvermeidlich gefährdet.