Ingrid Betancourt: startet ein Gefangenenaustausch?

Ingrid BetancourtIm Fall Ingrid Betancourt gibt es weitere Neuigkeiten. Bereits letzte Woche berichteten wir, dass die Regierung Kolumbiens in den nächsten Wochen zahlreiche Guerilleros freilassen wollte. Die Aktion konkretisiert sich nun. Der Vorstoss kam von Alvaro Uribe überraschend. Er begründete ihn damit, dass ein Gefangenenaustausch nicht möglich sei (da er sich niemals auf die von der FARC geforderte entmilitarisierte Zone einlassen würde) und dies ein Zeichen des guten Willens sei in der Hoffnung die FARC würde dem Beispiel folgen.

Nun gibt es Anzeichen, dass durch den neuen französischen Präsidenten Sarkozy weiter Bewegung in den Fall gekommen ist. Sarkozy hatte in seiner ersten Arbeitswoche bereits die Angehörigen von Ingrid Betancourt zu einem persönlichen Gespräch eingeladen und in seiner kurzen Amtszeit bereits zwei mal mit Uribe telefoniert.

Laut dem kolumbianischen Fernsehsender Caracol TV soll in den nächsten Tagen Rodrigo Granda, einem ranghohen Guerillero der FARC. Laut dem Sender soll er in Frankreich eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen und die Freilassung auf Initiative Frankreichs erfolgt sein.

Verlässliche Quellen gibt es dazu allerdings noch nicht. Es wird dieser Tage angesichts der Freilassung der Guerilleros viel spekuliert in Kolumbien und in Frankreich.

Die FARC kommentierte gestern über die Agentur ANNCOL die Freilassung der Guerilleros damit, dass dies ein weiterer Trick Uribes sei und in Wirklichkeit niemand der FARC freikommen würde.

Währenddessen hat Vizepräsident Francisco Santos die Aufgabe erhalten, den Fall von Emanuel, dem in der Geiselhaft geborenen und ebenfalls in Gefangenschaft lebenden Sohns von Clara Rojas, weltweit bekannt zu machen. Ziel der Aktion ist den Druck auf die FARC zu erhöhen das Kind frei zu lassen.